BRUGG Group Bilanzpressekonferenz 2025

Eine leichte Wachstumsdelle nach starken Vorjahren

Die schwache Konjunktur, namentlich in Europa, und der Markteinbruch bei der Elektromobilität boten der BRUGG Group im Geschäftsjahr 2024 schwierige Rahmenbedingungen. Der Gruppenumsatz sank um 2 Prozent (währungsbedingt 0.6 Prozent) auf 654 Millionen Franken. Der Auftragsbestand liegt im Vorjahresvergleich um 9 Prozent höher und verspricht einen erfolgreichen Jahresstart 2025.

Nach fünf Jahren mit teils zweistelligen Wachstumsraten muss die BRUGG Group fürs Geschäftsjahr 2024 einen Umsatzrückgang um 2 Prozent (währungsbedingt 0.6 Prozent) hinnehmen. Das weltweit tätige Schweizer Unternehmen, das Seilprodukte, Rohrsysteme und Netze für Infrastrukturen sowie auf diese Produkte abgestimmte System- und Servicelösungen anbietet, hatte mit verschiedenen hemmenden Faktoren zu kämpfen. Die schwache Konjunktur und die unsichere politische Lage im wichtigen europäischen Markt bremsten die Investitionen der öffentlichen Hand wie auch privatwirtschaftlicher Kunden. In China wirft die heftige Immobilienkrise nach wie vor lange Schatten. Und nach einigen Jahren stürmischen Wachstums ist der Siegeszug der Elektromobilität in ganz Europa ins Stottern geraten.

Von der negativen Entwicklung der Elektromobilität wurde die noch junge Business Unit eConnect hart getroffen. Sie verzeichnete einen Umsatzrückgang von 36 auf 20 Millionen Franken. Obwohl sich der Absatz elektrischer Fahrzeuge in Europa nicht schon 2025 massiv erholen dürfte, setzt die BRUGG Group weiterhin auf die Elektrifizierung als Schlüsseltechnologie für eine umweltschonende Mobilität. So hat BRUGG eConnect 2024 die neue Produktionshalle in Polen in Betrieb genommen, und mit den neu erreichten UL-Zertifizierungen stehen der Business Unit neue Märkte offen – insbesondere auch die USA und Indien.

Mit 203 Millionen Franken Umsatz schlossen BRUGG Rohrsysteme das Jahr ebenfalls mit einem Rückgang ab (Vorjahr: 226 Millionen). Die verhaltene Nachfrage in den Kernmärkten Deutschland und Schweiz liess vor allem den Absatz von Fernwärmelösungen stocken, während die Nachfrage im Bereich Industrielösungen stabil blieb. In diesem Bereich bieten sich überdies mit der Kryotechnik (Verflüssigung von Gasen bei sehr tiefen Temperaturen) neue, spannende Einsatzgebiete für vakuumisolierte Spezialrohre der BRUGG Pipes.

Mit höheren Umsätzen als im Vorjahr warten jene Business Units der BRUGG Group auf, die Technologien rund um hochfeste Seile anbieten. Fatzer, spezialisiert auf tragende Seile etwa für Brücken, Seilbau und Seilbahnen, erzielte ein Umsatzplus von 13 Prozent (von 55 auf 62 Millionen Franken). Zur positiven Umsatzentwicklung trägt die Erweiterung der Dienstleistungspalette auf komplexe Engineering-Projekte sowie digitale Seilzwillinge bei. Eine noch höhere Zunahme gelang der Business Unit BRUGG Lifting: Ihr Umsatz stieg um 25 Prozent von 86 auf 108 Millionen Franken. Dieser Zuwachs gelang trotz gedämpfter Baukonjunktur in Europa und China, namentlich durch Prozessinnovationen, den Ausbau der bestehenden Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer interkontinentalen Kunden.

In ruhigeren Bahnen verliefen die Geschäfte weiterer Geschäftseinheiten. Die Business Unit Geobrugg, deren hochfeste Stahldrahtnetze in der Sicherung von Hängen, Bergbau- oder Motorsportanlagen zum Einsatz kommen, hat sich mit ihrer Spezialisierung weltweit etabliert. Ihr Umsatz nahm gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent ab und betrug 2024 rund 185 Millionen Franken. Die Division Rittmeyer wiederum, Anbieterin von Prozessleittechnik für die Wasser-, Abwasser- und Energiewirtschaft, erarbeitete ein Umsatzplus von 3 Prozent auf 72 Millionen Franken. Die BRUGG Immobilien AG, über welche die Gruppe ihre Schweizer Standortimmobilien verwaltet, erhöhte den Umsatz von 9,1 auf 9,3 Millionen Franken.

Strategisch fokussiert die Gruppe Brugg auf Produkte und Lösungen für die Energiewende, Nachhaltigkeit sowie Infrastruktursicherheit. Hierzu erfolgten im vergangenen Jahr erhebliche Investitionen mit 56 Millionen Franken (Vorjahr: 40 Millionen). Sämtliche Investitionen wurden durch eigene Mittel finanziert.

Der Auftragsbestand liegt 9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert, was für eine stabile Auftragslage zum Jahresbeginn 2025 spricht. Anderseits rechnet die BRUGG Group aufgrund der wirtschaftlich und politisch unsicheren Lage mit weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen.

Medienberichte: